Diese Seite { kann leider nicht korrekt angezeigt werden!
Ihr Browser ist veraltet, bitte verwenden Sie einen aktuellen Browser. Besuchen die unsere Seite erneut mit einem modernen Browser, wie Mozilla Firefox oder Google Chrome.







Kategorien
Allgemein

Beratungstermin und Voruntersuchung beim Urologen

Ich haben am 24. Januar 2023 meinen nächsten Beratungs- und Voruntersuchungstermin für die Zirkumzision beim Urologen. Dafür habe ich mir die folgenden Fragen zurechtgelegt:

Fragen an den Arzt:

  1. Welche Beschneidungstechnik wird angewendet? Freihand, Laser, ein Ring oder eine Klemme?
  2. Wird das Frenulum entfernt? Falls "ja": Vollständig oder nun teilweise? Wie wird dafür geschnitten?
  3. Wie wird der optimale Schnittverlauf ermittelt und ausgemessen? Wie wird der steife Zustand berücksichtigt?
  4. Welcher Abstand zwischen dem Eichelrand und der Beschneidungslinie wird mein gewünschtes Endresultat haben?
  5. Wie verläuft die Schnittlinie genau? Exakt horizontal oder V-förmig?
  6. Wie straff oder lose wird das Endergebnis sein? Wie straff ist möglich?
  7. Wie wird die Naht verschlossen? Nähen, kleben oder mit Klammern?
  8. Welche Komplikationen könnten auftreten?
  9. Wie genau wird betäubt? Eine tiefe Injektion in den Hauptnerv oder mit mehreren kleinen Injektionen? Oder sogar eine Vollnarkose?
  10. Wie wird der Erstverband genau aussehen? Und wann darf der abgenommen werden?
  11. Wann werden die Fäden gezogen oder die Klammern entfernt? Oder lösen sie sich selbst auf oder fallen von selbst ab?
  12. Ist eine Nachkontrolle vorgesehen?
  13. Darf die entfernte Vorhaut in Formalin konserviert mitgenommen werden?
  14. Welche Schmerzmittel werden empfohlen? Muss ich die selbst besorgen oder erhalt ich die nach der OP vom Arzt? Benötige und erhalte ich ein Rezept dafür?
  15. Welche Narbensalbe wird nach dem sich die Wunden geschlossen haben empfohlen? Muss ich die selbst besorgen oder erhalt ich die vom Arzt? Benötige und erhalte ich ein Rezept dafür?
  16. Wie viel kostet die gesamte Behandlung? Was davon könnte möglicherweise von der Krankenkasse übernommen werden?
  17. Wann gäbe es einen für uns beide möglichen Termin für die Operation?
  18. Bis wann muss ich definitiv zu- oder absagen?
  19. Wie lagen dauert der Eingriff und die Nachbeobachtungszeit insgesamt?
  20. Was sollte zur Operation mitgebracht werden?
  21. Wie lange soll ich mich bei der Arbeit krankschrieben lassen? Erhalte ich dafür von Arztzeugnis und welchen Grund wird dort genannt? (Ich persönlich möchte wirklich nicht mit meinen Vorgesetzten über meinen Penis diskutieren müssen. 😉 )
  22. Was ist zu tun, wenn zuhause Komplikationen auftreten?


Ich hoffe mit diesen Fragen alles Wichtige zu erfahren. Falls dir beim Lesen noch weitere wichtige Fragen eingefallen sind, würde ich mich sehr freuen, wenn du sie mir und anderen, in einem Kommentar mitteilen würdest. Benutze dafür die Kommentarfunktion weiter unten auf dieser Seite.
DANKE!

Kategorien
Allgemein

Warteschlaufe

Ein kurzer Zwischenbericht

Es ist nun beinahe ein Jahr vergangen, seit ich mich entschlossen habe mich beschneidenden zu lassen. Zuerst habe ich lange gezweifelt, ob dies die richtige Entscheidung war. Danach habe ich festgestellt, dass ich diesen nicht dringende Operation im Winter planenden will, weil mich als Triathlet wie auch als Tauchlehrer die frische Wunde bei Wettkämpfen und bei Tauchkursen stark behindert hätte. Diese beiden Tätigkeiten möchte ich nicht wegen der Beschneidung unterbrechen. Im Winter kann ich dagegen bei deinem problemlos eine Pause einlegen, ohne wichtige Wettkämpfe zu verpassen oder Kurse nicht unterrichten zu können. Der Plan war die Zirkumzision im November (2022) machen zu lassen.

Erneut eine Vorhautentzündung

Leider bekam ich anfangs November erneut eine hartnäckige Vorhautentzündung. Hoffentlich war es nun die Letzte, denn diese Schmerzen will ich wirklich nicht noch einmal erleben müssen. Der Urologe wollte mich in diesem Zustand nicht operieren und gab mir stattdessen ein Antibiotikum. Nun ist die Entzündung am abklingen. Im Dezember ist zu viel los, als dass ich mich einfach ausklinken könnte. Der Urologe und ich werden nun einen für uns beide geeigneten Termin im Januar (2023) oder anfangs Februar suchen. Dann soll es endlich so weit sein. So lange werde ich mich noch in der Warteschlaufe befinden.

Weihnachten und Neujahr

Über Weihnachten und Neujahr werde ich zusammen mit einem Tauchkollegen nach Ägypten reisen und dort eine Tauchsafari machen. Ich freue mich nun auf die entspannten Tage auf dem Roten Meer. Ich hoffe und bete nun, dass ich nicht erneut eine Entzündung erleiden muss.

Kategorien
Allgemein

Ich wurde bisher nur einmal operiert!

Mein grosser Respekt vor der Zirkumzision

Über meine Ängste vor der Beschneidung habe ich bereist im Beitrag vom September 2022 (folge dem Link) ausführliche berichtet. Es gibt aber einen weiteren Bedeutenden Punkt, der mir gewaltig Respekt mach:

Solide Gesundheit

Als ich erneut darüber nachdachte, warum ich so grossen Respekt vor der Zirkumzision habe, wurde mir Folgendes klar: Ich habe bisher nur eine einzige Operation an meinem eignen Leib erlebt!

Die einzige "echte" Operation, die ich bisher überstanden habe, war eine ambulante Laseroperation an meinen Augen. Viele werden nun einwiegen, das sei nicht wirklich eine "richtige" Operation. Recht haben sie!

Die beiden anderen grösseren "medizinischen Eingriffe" - wenn man so will - die ich je hatte, waren meine feste Zahnspange und davor einzig meine Geburt. Das letzte Mal, dass ich stationär in einem Spital behandelt wurde, war bei meiner Geburt! Wirklich wahr.

Während meiner Kindheit und auch später war ich für Untersuchungen hin und wieder in Arztpraxen: Hausarzt, Kinderarzt, Zahnarzt, Kieferorthopäde, Augenarzt, Allergologe, Dermatologe, Urologe, Schularzt, Schulpsychologe, HNO-Arzt, Taucharzt, Tropenmediziner, Psychiater, Psychologe... Aber ich hatte als Kind nie ernsthafte Krankheiten oder Verletzungen. Ganz anders als z.B. meinem Bruder, habe ich mir nie etwas gebrochen und musste nie eine Wunde nähen lassen. Ich hatte bisher nie ernsthafte Sportverletzungen. Windpocken oder ein mehrtägiger Magen-Darm-Infektion waren die schlimmsten Infektionskrankheiten, die ich bisher hatte. In den letzten Jahren war ich hauptsächlich wegen meinen Vorhautinfektionen immer wieder beim Hausarzt.

Ich bin wirklich sehr dankbar für meine solide Gesundheit.

Am eigenen Leib

Obwohl die Zirkumzision normalerweise ambulant durchgeführt wird, wäre es für mich die erste "richtige" Operation mit Skalpell, nähten, Betäubung und so weiter. So etwas habe ich noch nie an mir selbst erlebt. Wahrscheinlich, irgendwie unbewusst, verunsichert mich dieser Umstand im Moment gerade sehr.

Ich weiss ziemlich genau, wie die Beschneidung abläuft, weil ich vor vier Jahren bei der Zirkumzision meines Bruders dabei war und jeden Handgriff des Urologen beobachten konnte. Jason hatte mich gebeten, ihm als Gebärdensprachdolmetscher (und grosser Bruder) zur Seite zu stehen.

Ebenfalls in der Rolle als ehrenamtliche Gebärdensprachdolmetscherin hatte ich schon mehrfach Untersuchungen, OP-Vorbereitungen und die Aufwachphasen anderer Gehörloser - bei grösseren Operationen - im Krankenhaus quasi hautnah miterlebt und begleitet. Ich bin also nicht völlig unbedarft, was Krankenhäuser, Intensivmedizin und Operationen angeht.

Aber es am eigenen Leib zu erleben, ist sicher etwas anderes. Irgendwie habe ich davor einen ziemlichen Respekt und ich kann nicht genau sagen, warum? Aber da muss ich nun durch.

Kategorien
Allgemein

Wovor habe ich Angst?

Was befürchte ich?

Ich habe mich in den letzten Tagen gefragt, was mich zögern lässt, die Zirkumzision endlich durchführen zu lassen. Vor einigen Monaten hatte ich mich bereits für die Beschneidung entschieden und jetzt stelle ich meine Entscheidung wieder in jeder erdenklichen Weise in Frage. Und dass, obwohl ich sehr genau weiss, dass die Beschneidung in meinem Fall das einzig Richtige ist. Wovor habe ich Angst? Das ist mir leider nicht bis ins Letzte klar.

Ich mache mir Gedanken über die folgenden Punkte:

  1. Werde ich danach noch Spass an der Selbstbefriedigung haben? Obwohl mein Bruder keine Probleme mehr damit hat, macht mich dieser Punkt sehr unsicher. Im Internet liest man verschiedene Dinge. Und ich meine damit nicht die Horrorgeschichten der Aktivisten der radikalen Beschneidungsgegner.
  2. Wie ertrage ich den ganzen Frust in der Heilungsphase und bis ich mich an meinen neuen Penis gewöhnt habe? Bei meinem Bruder hat letzteres sehr lange gedauert und das war damals sehr frustrierend für ihn.
  3. Wie lange kann ich nach der OP keinen intensiven Sport mehr machen? Ich trainiere normalerweise bis zu 10 Stunden in der Woche. Ich brauche immer viel Bewegung für meine Live Balance.
  4. Könnte bei der Operation etwas schief gehen und das Ergebnis nicht wie gewünscht ausfallen?
  5. Ich möchte eine hight-thide Beschneidung. Gerne so thide wie möglich. Aber könnte es zu straff ausfallen und längerfristig zu schmerzhaften Erektionen führen?
  6. Ich merke auch, dass ich irgendwie an meiner Vorhaut hänge, obwohl sie mir immer wieder grosse Probleme bereitet.
  7. Die Unumkehrbarkeit und Endgültigkeit der Beschneidung lösen bei mir ebenfalls ein leicht mulmiges Gefühl aus.

Ich weiss nur zu gut, dass die meisten dieser Punkte irrational sind. Und doch kann ich sie nicht einfach alle ausblenden. Diffuse Ängste sollte man nie auf die leichte Schulter nehmen. Oft sind sie ein Warnzeichen für etwas, das noch nicht ganz im Bewusstsein angekommen ist. Etwas, das erst noch ver- oder erarbeitet werden muss. Nein, ich bin nicht in Panik. Aber diese diffusen Befürchtungen halten mich derzeit davon ab, es tatsächlich zu tun.

Ich habe drei Voruntersuchungs- und Beratungstermine bei zwei Urologen und einem Dermatologen vereinbart. Ich hoffe, dass nach diesen Terminen mehr Sicherheit habe und ich mich endgültig entscheiden kann.

Kategorien
Allgemein

Wieso?

Wieso beschäftige ich mich mit der Zirkumzision?

Seit einer Dekade kämpfe ich immer wieder mit der Frage, ob ich mich beschneiden lassen soll oder nicht? Ich mache es mir wirklich nicht einfach mit dieser Frage.

Der Grund dafür ist, dass ich unter einer sehr starken Smegmaproduktion leide und immer wieder Entzündungen habe. Seit der Pubertät kämpfe ich regelmässig mit diesem Problem. Mein Penis riecht immer schlecht. Das Waschen mit Seife oder Duschgel lindert das Geruchsproblem für einige Minuten oder wenige Stunden. Deshalb hatte ich ihn für längere Zeit zweimal täglich eingeseift. Das ständige Waschen reizte jedoch die Vorhaut und die Haut der Eichel so sehr, dass alles extrem zu jucken begann. Zudem fördert das zu oft Waschen Entzündungen zusätzlich, weil ich den natürlichen Schutz vor Keimen immer wieder abwasche. Deshalb bin ich wieder dazu übergegangen, ihn nur noch einmal am Tag zu waschen. Aber so stinkt es wieder stärker. Ein Teufelskreis! 🙁

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Tatsache, dass ich als ambitionierter Amateur-Triathlet und ebenfalls als Tauchlehrer, jede Woche mehrere Stunden im Chlorwasser eines Schwimmbads verbringt, auch eine Rolle bei meinen Entzündungen spielt. Aber ich liebe diese Sportarten zu sehr, um sie einfach aufzugeben. Allerdings hatte mein Bruder ganz ähnliche Probleme mit seiner Vorhaut und er schwimmt sehr nur selten.

Noch mildere Seifen oder Duschgels halfen leider auch nicht. Meine Eltern besitzen mehre Drogerien und Apotheken in der Region. Deshalb bin ich quasi an der Quelle für spezielle Pflegeprodukte, für übersensibele Haut oder für Allergiker. Keines dieser Produkte half mir wirklich weiter.

Leider ist es so, dass manchmal nicht nur ich selbst diesen üblen Geruch wahrnehme. Meine WG-Mitbewohner machen mich hin und wieder sanft darauf aufmerksam. 🙁

Was noch schlimmer ist, ist, dass ich meine Entzündungen bereits an mehrere Frauen weitergegeben habe. Sie hatten schwere Scheidenentzündungen. 🙁 Bei zwei Frauen, mit denen ich geschlafen hatte, ist der Zusammenhang ganz offensichtlich. Ich fühle mich wirklich irgendwie schuldig deswegen. Seit ich dies weiss, verzichte ich auf One-Night-Stands und damit auf Sex, solange meine Entzündungen nicht vollständig abgeklungen sind. Früher war ich damit viel weniger vorsichtig. Aber wahrscheinlich kann ich die Keime, die dafür verantwortlich sind, auch dann übertragen, wenn ich nicht entzündet bin. Sie sind dann wahrscheinlich nur in viel geringerer Zahl vorhanden.

Viel zu viel Smegma nach einem Tag mit viel Sport.
(Passwort für ü18-Bilder: hier, Punkt 13)

Zirkumzision notwendig oder nicht?

In den letzten Jahren sind meine Vorhaut- und Eichelentzündungen immer hartnäckiger geworden und ich leide in immer kürzeren Abständen darunter. Sowohl der unangenehme Geruch als auch die regelmässigen Schmerzen, sind für mich immer mehr zu einer Belastung geworden.

Mein Hausarzt ist scheinbar ganz grundsätzlich gegen eine Zirkumzision. Er scheint Beschneidungsgegner zu sein, auch wenn er dies nicht offen sagt. Er empfiehlt seit Jahren unterschiedliche Salben. Wenn die Entzündung nicht abschwellen will - was den letzten zwei Jahren öfter der Fall war - gab er mir Antibiotika. Ich war lange von diesem "sanften" Weg überzeugt und einige Jahre lang hatte dies auch sehr gut funktioniert. Einerseits bin ich froh, dass mein Hausarzt nicht vorschnell zu einer Operation rät. Auf der anderen Seite fühle ich mich seit einiger Zeit mit meinem Problem allein gelassen, weil er nicht bereit zu sein scheint, auf die radikalere Methode der Beschneidung umzuschwenken. Er scheint irgendwie verärgert darüber zu sein, dass ich nun ernsthaft darüber nachdenke mich beschneiden zu lassen. Aber auch dies kann ich natürlich nur zwischen den Zeilen lesen.

Seit einigen Monaten bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich das Gefühl habe, dass ich selbst etwas unternehmen muss, um eine bessere Lösung herbeizuführen. Obwohl ich gut mit ihm auskomme und ihn irgendwie mag, kann ich nicht auf die Unterstützung meines Hausarztes hoffen. Er wird mich nicht zu einem anderen Urologen überweisen, der seine Meinung nicht bestätigt.

Ich weiss sehr wohl, dass die Entscheidung für die Beschneidung eine unumkehrbare ist und nicht leichtfertig getroffen werden sollte. Allein aus ästhetischen Gründen würde ich mich nie beschneiden lassen. Dafür ist mir die Abheilzeit zu heftig und zu lange. Ich habe miterlebt, wie mein Bruder nach seiner Zirkumzision gelitten hatte. Viel weniger Angst Ich habe vor den bleibenden Folgen, da sehr viele sehr glücklich damit leben.

Weil ich scheinbar ein Grenzfall zwischen "medizinischer Notwendigkeit" und "reinen hygienischen Gründen" bin, ist es für mich sehr schwierig, das Für und Wider abzuwägen. Lange, zu lange habe ich mich vor einer Entscheidung gedrückt. Nun ist sie aber unausweichlich geworden.

Jasons Erfahrung

(Der folgende Abschnitt veröffentliche ich mit der ausdrücklichen und vorheriger Genehmigung durch meinen Bruder.)

Mein kleiner Bruder, der unter dem gleichen Problem gelitten hatte (zu starke Smegmaproduktion und hartnäckige Entzündungen), wurde 2018 beschnitten. Nach einer sehr schweren Entzündung wurde die Zirkumzision für ihn unumgänglich, weil die Blase von der Entzündung mitbetroffen war. Da Jason gehörlos ist, hatte ich ihn damals zum Urologen begleitet, als Gebärdendolmetscher. Er hat sich bei diesem sehr intimen Thema nur seinem grossen Bruder (mir) anvertraut. Ich sass neben ihm, als er operiert wurde. Ich weiss deshalb genau wie das alles abläuft. In der Zeit nach der Operation gebärdete Jason mir gegenüber, oft seine damalige Frustration. Nur mit mir wollt/konnte er damals, offen darüber zu sprechen.

Obwohl mein Bruder und ich unterschiedliche Charaktere sind, unterschiedliche Interessen haben und er drei Jahre jünger ist, stehen wir uns sehr nahe. Es gibt nur wenige Geheimnisse zwischen uns.

Deshalb weiss ich sehr genau, was die Zirkumzision bedeutet. Ich habe es quasi "hautnah" miterlebt. Ich weiss, wie mein Bruder in den Tagen, Wochen und Monaten nach der Beschneidung gelitten hatte. Nicht wegen Schmerzen. Die hatte er kaum. Sein Glied sah jedoch aus wie ein Kriegsgebiet. Er brauchte mehr als ein Jahr, um sich vollständig an seinen neuen Penis zu gewöhnen. Der mentale Aspekt war beinahe noch schwieriger als der rein physische. Die Wundheilung ging zügig voran. Aber obwohl es nur eine sehr überschaubare Amputation war, war die dadurch entstehe Veränderung massiv. Erst nach etwa 15 Monaten konnte Jason die Masturbation und den Sex wieder richtig geniessen. Es war eine harte Zeit für ihn, bis sich sein Gehirn mit der neuen Situation vollständig apanagiert hatte. Und genau davor habe ich in Bezug auf meine eigne Zirkumzision wirklich sehr grossen Respekt.

Das Endresultat

Heute ist Jason jedoch sehr, sehr zufrieden mit dem Endergebnis und er wünscht sich, er hätte es schon viel früher machen lassen. Die Entzündungen kamen nie wieder zurück und er stinkt nicht mehr. Alles sauber, trocken, glatt, geschmeidig und weich. Die Narbe ist kaum noch zu erkennen. Nur noch ein leichter Farbunterschied. Als wir neulich darüber sprachen, erlaubte er mir seine Narbe betasten, um mir Mut zu machen. Alles weich und geschmeidig. Den Penis des anderen zu betasten, ist etwas das natürlich nur unter Brüdern, die sich vertrauen möglich ist und wir auch noch nie zuvor machten. 😉 Wir sind beiden alles andere als schwul!

Heute hat Jason viel Freude an seinem "neuen Penis", wie er schon mehrfach betonte. Er ist regelmässig sexuell aktiv und scheint keine bleibenden Schäden davongetragen zu haben. Werder psychisch noch physisch. Die Frauen seien anfangs manchmal etwas irritiert, aber in der Regel gefalle ihnen sein Penis danach immer sehr. Obwohl ich nicht auf die Schwätze anderer stehe, muss ich zugeben, dass Jaosns beschnittener Penis wirklich attraktiv aussieht. Ich verstehe gut, dass Frauen diesen Anblick mögen.

Jason rät mir schon seit vielen Monaten, es auch "endlich" machen zu lassen und er versprach mehrmals mich auf diesem Weg zu unterstützen, wie ich es damals für ihn tat.

Die Vorbereitung

Die meisten Urologen scheinen leider keine Meister darin zu sein, ihre Patienten auf die Zeit nach der Beschneidung vorzubereiten. Die rein medizinischen Informationen, die Jason damals erhielt, waren erste Sahne. Wirklich top! Über die Wundheilung und mögliche Komplikationen wurde er bestens informiert. Aber die mentalen Folgen wurden leider überhaupt nicht angesprochen. Kein einziges Wort dazu.

Damals hatten wir beide (zu)viel im Internet über die Zirkumzision recherchiert. Leider sind die meisten Informationen dazu sehr einseitig: Entweder ist alles schlecht oder es gab gar keine Probleme. Die vielen Zwischentöne und Zweifel, die wohl jeder in der Realität durchmacht, werden meist zu Gunsten einer bestimmten Ideologie verschwiegen. Es hätte Jason damals in seiner Frustration sehr geholfen, zu lesen, dass dies alles einfach sehr viel Zeit braucht. Dass sich auch das Gehirn erst einmal umorganisieren muss. Und, sass dies scheinbar nicht ungewöhnlich ist. Natürlich kann es bei vielen ganz anders abgelaufen sein als bei Jason. Aber, dass es nur zwei Extreme geben soll, kann rein statistisch (logisch gedacht) nicht sein.

Inzwischen habe ich auch einige rare Berichte im Internet gefunden, die das Gleiche beschreiben, wie es mein Bruder durchlebt hatte. Berichte die auch die Zwischentöne beschreiben. Es ist wahrscheinlich eher die Normalität als die Ausnahme.

Mein Istzustand

Wenn die Entzündung und der üble Geruch nicht wären, wäre meine Vorhaut perfekt. Keine Phimose. Meine Vorhaut ist weder zu lang noch zu kurz. Etwa CI-6 (gemäss "Coverage Index", folge dem Link) Ich habe weder einen hässlichen Rüssel, noch eine nur halb bedeckte Eichel. Genau richtig. Meine Vorhaut bereitet mir normalerweise viel Spass. 🙂

Man hat mir auch schon geraten, die Vorhaut immer zurückgeschoben zu tragen. Aber das funktioniert bei mir gar nicht. Mein Frenulum arbeitet sehr effektiv, wie es sollte und schiebt meine Vorhaut immer zuverlässig über die Eichel, wenn mein Keiner schlaff ist. Das dauert normalerweise keine 2 Minuten.

Ich hatte schon versucht meine Vorhaut mit medizinischem Klebeband längere Zeit zurückgezogen zu tragen. Das wird aber noch einigen Stunden sehr unbequem, weil die Ränder des Klebbands irgendwie einschneiden.

Die Entscheidung

Vor einigen Monaten, als ich die letzte schmerzhafte Entzündung hatte, entschied ich mich, die Operation machen zu lassen. Damals wollte ich's möglichst schnell hinter mich bringen. Jetzt sind die Schmerzen wieder abgeklungen, die jüngste Entzündung ist längst vorbei und ich hinterfrage meine damalige Entscheidung wieder. Momentan fühlt sich mein Penis und die Vorhaut sehr gut an und ich möchte nichts verändern daran. Ich weiss aber leider, die nächste schmerzhafte Entzündung wird kommen.

Trotz des schlussendlich sehr guten Ergebnisses bei Jason, zögere ich beim Gedanken mich selbst ebenfalls beschneiden zu lassen. Nicht nur wegen der sehr unangenehmen und langwierigen Abheilphase, sondern weil ich weiss, dass es danach nie wieder so sein wird wie jetzt. Es wird sich alles ganz anders anfühlen. Irgendwie scheine ich an meiner Vorhaut zu hängen, obwohl sie mir immer wieder grosse Probleme macht. Ich kann nicht wirklich genau erklären, weshalb ich derzeit so widersprüchlich empfinde.

Die nächsten Schritte

Ich habe mit zwei Urologen und einem Dermatologen Beratungs- und Voruntersuchstermine vereinbart. Ich möchte nun die Meinung von Fachleuten hören und nicht nur die meines Hausarztes. Nach diesen drei bevorstehenden Konsultationen möchte ich eine endgültige Entscheidung treffen. Das Hin-und-Her muss zu einem Ende kommen.

Falls ich mich schlussendlich für eine Zirkumzision entscheide, würde ich gerne warten, bis es kälter wird. Viellicht bis Mitte November. Der Grund dafür ist, dass ich zuvor noch an Wettkämpfen (Triathlon) teilnehmen will und Tauchkurse unterrichten muss (ich bin Tauchlehrer). Beides ist mit einer frischen Wunde an meinem Penis nicht möglich. Wenn ich mich dazu entschliesse, möchte ich gerne die Zirkumzision noch vor Weihnachten 2022 hinter mich bringen.

Ich war über die Jahre mehrfach bei einem Urologen, an den mich mein Hausarzt überwiesen hatte. Dieser Urologe - wie mein Hausarzt auch – ist ehe gegen eine Beschneidung. Nur als letzte Option falls alle anderen Behandlungsmöglichkeiten versagen würden, hatte er mir mit der die Zirkumzision gedroht. Dieser Punkt ist für ihn scheinbar auch heute noch lange nicht erreicht. In der Zwischenzeit habe ich jedoch entgegen der Prognose dieses Urologen sehr viel häufigere und hartnäckigere Entzündungen gehabt. Ich werde nicht erneut zu diesem Urologen gehen.